"Uwe Schnatz´ neue Arbeiten sind vordergründig Gemälde: Landschaften, Seestücke, Portraits 
und ein Interieur, damit deckt Uwe Schnatz alle klassisch zu nennenden Sujets der Malerei ab. 
Es geht in diesen Gemälden aber nicht nur um Malerei und der ihr innewohnenden Spezifika, 
es geht auch um die Frage nach dem Bild an sich.


Zu sehen sind gewissermaßen Zitate aus der Kunst, die ihr Medium in der Fotografie gefunden hat. 
Dementsprechend sind auch die Titel der Gemälde Hinweise auf ihre 
Quellen: Andreas Gursky, Chicago Board of Trade wird da genannt, außerdem lassen sich 
Fotoarbeiten von Thomas Ruff, Hiroshi Sugimoto und Elger Esser nachweisen.

Uwe Schnatz überträgt nun diese Inkunabeln der zeitgenössischen Fotografie in die Malerei, 
die Formate entsprechen dabei denen der Fotografie. Das Spannende an dieser Auseinandersetzung 
um das fotografische und das gemalte Bild sind die Eigenheiten, die sich in den Gemälden auftun. 
Es sind Eigenheiten und nicht lediglich Veränderungen der fotografischen Vorlage. 
Denn diese muss man nicht kennen, muss man nicht als Vergleichsobjekt sehen.

Bei der Wahl der Malweise lies sich Uwe Schnatz von den Vorlagen noch leiten, so verlangen die 
Landschaften von Elger Esser Lasuren, die Schicht für Schicht übereinander gelegt werden. 
Andreas Gurskys Aufnahme von der Börse dagegen schreit förmlich nach dem pastösen Auftrag 
der Ölfarbe, die dadurch einen eigenen Materialwert bei dem Gemälde erhält.

Darüber hinaus entwickelten die Gemälde während der Arbeit eine eigene Dynamik, so wurden 
die Farbwerte zum Teil verlagert, erhöht oder auch abgeflacht. Das Ergebnis ist dabei 
eine Malerei, die nicht eine Fotografie imitieren will, sondern die ihre eigenen Qualitäten einfordert." 

(Andreas Greulich)